Strom, Wasser, Diesel und Gas im WoMo

Auch ein Wohnmobil benötigt eine „Grundversorgung“ mit Strom, Wasser, Diesel und Gas.
Doch woher kommt diese Energie?

Strom
Wofür benötigt man Strom im Fahrzeug?
In Wohnmobilen gibt es in der Regel zwei Batterien: Eine „Autobatterie“, wie bei jedem „normalen“ Auto. Lieferant für den Starter/Anlasser, das Fahrlicht, Scheibenwischer, Fensterheber, usw. und eine „Aufbau-Batterie“ für den Wohnbereich: Beleuchtung (LED) im Innenraum, für den Kühlschrank, für die Pumpen (Wasserhähne), zum Laden der Handys, iPads usw. an den verbauten Steckdosen.

Um Strom zu bekommen, gibt es drei Möglichkeiten: Die Batterie lädt während der Fahrt, die Solarpanels laden wenn die Sonne scheint oder man schliesst das Fahrzeug auf einem Stell-/Campingplatz an den „Landstrom“ (Kabeltrommel/Stecker) an.

Kritisch wird es dabei erst, wenn man mehrere Tage nicht fährt und in der Zeit auch keine Sonne scheint. Man verbraucht also Strom ohne „neuen“ zu laden. Den Ladestatus kann man an dem Kontrollpanel im Fahrzeug ablesen und dann entsprechend reagieren (wenn möglich Landstrom anschliessen oder eben weiterfahren).


Anmerkung: Wir haben unseren Tourne bis heute (55 Übernachtungen) nicht einmal an den Landstrom angeschlossen. Haben uns aber für den nachträglichen Einbau einer 2. Lithium-Batterie entschieden, um eine höhere Reserve zu haben. Grund war, dass wir einmal nach 4 Tagen „stehen“ und wenig Sonne an die Kapazitätsgrenze kamen (wir haben in dieser Zeit täglich die Smartphones, iPads und Kindls geladen und Licht im WoMo gebraucht).

Wasser
Wofür benötigt man Wasser im Fahrzeug?
Zum Waschen, Spülen, Kochen und für das Chemieklo (wenn man keine Trocken-Trenn-Toilette hat)… also wie daheim.
Allerdings kommt es nicht „automatisch“ aus einer Wasserleitung, sondern aus dem Frischwassertank des Fahrzeugs und wird von dort von mit Pumpen zu den entsprechenden Verbrauchern geleitet (z.B. Wasserhähne, Brausekopf).
Der Frischwassertank fasst (bei uns) rund 100L. Diesen kann man vor der Reise, z.B. zuhause, oder unterwegs an Raststätten, Campingplätzen usw. auffüllen (Giesskanne, Gartenschlauch). Zu bedenken dabei, das Gewicht: 100L Wasser gleich 100kg Zusatzgewicht im Fahrzeug. Hier kann man also Gewicht sparen, wenn man mit nur 30L für unterwegs startet und am Zielort das restliche Fassungsvermögen des Tanks auffüllt.

Befüllen des Tanks mit Wasserschlauch mit „Zählwerk“

Was „rein“ kommt, muss auch wieder „raus“. Dafür gibt es den Abwassertank (Grauwassertank* genannt), der unter dem Fahrzeug eingebaut ist. Dorthin fliesst das verbrauchte Wasser – z.B. vom Duschen oder Spülen.
An speziellen Entsorgungsstationen kann man diesen (manchmal gegen eine geringe Gebühr) entleeren. Diese Stationen gibt z.B. auf Raststätten oder auf CPs.
An diesen Stationen fährt man mit dem Fahrzeug über den entsprechenden „Kanaldeckel“, öffnet das Grauwassertank-Ventil und lässt das verschmutzte Wasser ab.

Der Wasserverbrauch hängt natürlich von der Nutzung ab. Geht man oft auswärts Essen und muss danach nicht im Fahrzeug das Geschirr abwaschen, benutzt man die Duschen auf einem CP und nicht im WoMo, usw., um so mehr Wasser spart man natürlich.
Anderseits ist der sparsame Umgang mit dem „eigenen“ Wasser eine Möglichkeit möglichst lange autark zu stehen, besonders an Plätzen, an denen es keine Infrastruktur gibt – oder die man nicht nutzen möchte (z.B. öffentliche WCs in Corona-Zeiten).

Je mehr man spart, desto länger reicht der eigen Wasservorrat, je mehr man verbraucht, umso häufiger muss man eine der Versorgungsstationen ansteuern und verbrauchtes Wasser ablassen und frisches nachtanken.

Gut ist, wenn der Grauwassertank beheizt ist, da er unterm dem Fahrzeug (Bodennähe) angebracht ist. Somit kann er auch im Winter nicht einfrieren.
Der Frischwassertank befindet sich im Fahrzeug und ist vom Einfrieren nicht betroffen.

*Weisswasser: Frischwasser
Grauwasser: verschmutztes Wasser (Spüle, Dusche)
Schwarzwasser: nur bei Fahrzeugen die kein Chemie-Klo oder eine TTT haben, sondern die für die Toilette einem separaten Tank haben

Diesel
Die allermeisten WoMos haben einen Diesel-Motor als Antrieb. Somit ist Diesel quasi immer an „Bord“. Deswegen haben sich einige Hersteller entschieden Dieselheizungen im WoMo zu verbauen. Der Betriebstoff ist ja vorhanden und wird aus dem „normalen“ Tank auch für die Heizung genutzt.
Tests zeigen, dass die Dieselheizung ca. 6L in 24h verbraucht, bei einer Aussentemparatur von 0 Grad und einer erzielten Innentemparatur von 20 Grad.
Es gibt auch Kochplatten/Herde die mit Diesel betrieben werden – auch da der Vorteil, man benötigt keine Gasflasche.
Der Vorteil beim Diesel ist klar die Verfügbarkeit: Gibt es in jedem Land, an vielen Stellen.

Gas
In fast allen WoMos (und auch Wohnwagen) befinden sich trotzdem 1-2 Gasflaschen – meistens zum Kochen, eventuell zum Heizen und für Warmwasser.
Bei uns wird das Gas benötigt für den Gasherd und den Warmwasserboiler (bei anderen auch zum Heizen).
Es gibt fürs Camping 2 Standardgrössen an Flaschen 11kg und 5kg. Manche Fahrzeuge haben Platz und Anschlüsse für 2 kleine Flaschen. In unseren Gaskasten passt eine 11kg-Flasche.

Wo bekommt man die Gasflaschen?
An grösseren Tankstellen, Baumärkten und auf einigen CPs. Dort kauft man in der Regel eine gefüllte Flasche und hinterlegt dafür Pfand (ca. EUR 30.-). Ist die Flasche leer, bringt man sie zurück und erhält eine neue, für die man nur die Füllung zahlen muss (ca. EUR 20.-).

Hört sich gut an. Theoretisch, denn mancher Anbieter will nur „seine“ Flaschen gegen eine gefüllte tauschen, d.h. die Flasche von Händler A will Händler B nicht haben und man ist gezwungen eine neue Flasche mit Depot zu kaufen (und muss zusätzlich die 1., leere, weiter mit im WoMo transportieren). Dies passiert schnell, wenn man eine Flasche im Ausland kauft oder eine „Spezialflasche“ hat, wie bei uns eine Copmosite (Kunstoffmaterial).
Dies kann dazu führen, dass sich daheim mehrere Flaschen ansammeln, die man aus den Ferien mitbringt, aber daheim nicht mehr zurückgeben kann.

Schade, dass dies nicht wirklich standatisiert ist!
Betrifft übrigens auch die Anschlüsse…dafür gibt es dann Adaptersets.

Wie lange hält eine 11kg Flasche?
Dies hängt natürlich von der persönlichen Nutzung und der Anzahl der Mitreisenden ab.
Wir brauchen Gas nur für den Heisswasserboiler und den Gasherd, sowie den Gasgrill (Aussenanschluss) – nicht für das Heizen.
Unsere 11kg.-Flasche hielt (für 2 Personen) rund 47 Tage. Dabei wurde sie an rund 10 Tagen nicht oder kaum genutzt, da wir bei Freuden gegessen/gekocht haben und/oder dort geduscht haben, bzw. in Restaurants essen waren und auch keinen Abwasch hatten.
Rechnen wir die 10 Tage also hinzu, dann hätte die Flasche für rund 37 Tage gereicht.
Bei folgender Nutzung:
– 70-90x Wasserkochen für Kaffee/Tee
– 35-40x Kochen (z.T. im Omnia, ca. 50 Minuten)
– 5x Grillen (Aussengrill „holt“ sich das Gas aus der einzigen Flasche die wir haben)
– 70x Duschen/Waschen
– 30-35x Beheizen des Warmwasserboilers (zum Waschen, Duschen, Spülen)

Unsere Faustregel nun: Wenn man sich viel im WoMo aufhält, dort viel kocht, abwäscht, duscht, usw., hält eine Flasche rund 1 Monat.
Bedeutet für uns, dass wir in Zukunft nach 30-35 Tagen den Füllstand prüfen und uns rechtzeitig nach einer neuen Flasche umsehen werden.
Der Gasvorrat verlängert sich natürlich auch entsprechend der Jahreszeit: Im Hochsommer kann man kalt Duschen und der Boiler bleibt aus. Kaffee und Tee wird durch kalte Getränke aus dem Kühlschrank ersetzt usw., man benötigt also eher weniger Gas.

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