Das eigene Stromkraftwerk: Unser Wechselrichter

Ein weiterer, sehr grosser Schritt zum autarken Campen ist unser neuer Wechselrichter.

Wofür braucht mann/frau so etwas? Nun, dass WoMo verfügt über 2 Solarpanels und 2 Lithiumbatterien die den „Aufbau“ (=Wohnbereich)* mit 12V-Strom versorgen. Der in den Batterien gespeicherte Strom wird in das im WoMo vorhandene „Stromnetz“ eingespeist, z.B. für die LED-Beleuchtung, die Wasserpumpen, den Lüfter im Bad, den Kühlschrank, usw. Zudem sind mehrere USB-Ladestationen (vom Hersteller) im Auto verbaut, sodass man iPhones, iPads usw. direkt an den Buchsen, mit 12V, laden kann.

*das WoMo hat zusätzlich auch eine Starterbatterie, wie jedes Auto, die den Anlasser, Blinker, Fensterheber, Licht usw. versorgt.

ABER: Dies alles nur mit 12V.
Es gibt aber auch Geräte, die 230V benötigen (z.B. Fön, Elektrokocher,..) oder Akkus die mit 230V geladen werden müssen, wie z.B. die von den eBikes oder vom Akkustaubsauger und unserer Zahnbürste.
Die nötigen 230V bekam man (bislang) nur über den „Landanschluss“ auf dem Campingplatz. Das WoMo hat einen (Aussen-)Stecker den man mit der „Stromstation“ auf dem CP per Kabel(-Trommel) verbinden musste. Somit konnte man, aber nur solange man Landstrom hatte, auch die 230V Geräte betreiben/laden. Dies ist aber nur auf CPs möglich und nicht auf Stellplätzen (die nur selten Lade-/Stromanschlüsse bieten), wo man dann diese Geräte nicht nutzen und nicht laden konnte.

Dies ändert sich mit einem Wechselrichter: Wie der Name andeutet, wandelt er denn 12V-Strom (der in den Solarpanels gesammelt und den Batterien gespeichert wird) in 230V. Somit hat man alle Möglichkeiten die verschiedensten Verbraucher anzuschließen. Die Kapazität ist (bei unserem) auf 1500W begrenzt. Geräte mit weniger Leistungsaufnahme können also verwendet werden – und „ziehen“ während dem Betrieb/Laden Strom aus den beiden Lithiumbatterien, die durch die Solarpanels weiter geladen werden (solange die Sonne scheint). Wir produzieren nun also unseren eigenen Strom und sind unabhängig von den Landstromanschlüssen auf den CPs.

Wie lange die Batterien genug 230V-Strom abgeben können hängt davon ab, wie viele Geräte/Akkus man gleichzeitig nutzt und ob währenddessen die Solarpanels genügend Sonne bekommen um die Batterien wieder zu speisen.
Fährt man mit dem WoMo laden sich die Batterien auch dadurch (wie bei der Startertbatterie via Lichtmaschine) wieder auf.
Schließt man das WoMo trotz Wechselrichter auf dem CP an den Landstrom an, so werden die Batterien weiter geladen und es wird automatischer der Landstrom verbraucht, d.h. die Batterien werden nicht in Anspruch genommen.

Der Sinn ist also, dass man auch dort wo man keinen Landstrom bekommt, trotzdem seine eigenen 230V produzieren und nutzen kann. Außerdem entfällt das Ausrollen der Kabeltrommel auf dem CP für den Anschluss an den Landstrom – und man spart auf dem CP pro Übernachtung ca. EUR 4.-, wenn man keinen Strom benötigt.

Unser Wechselrichter hat (inkl. Einbau) ca. EUR 1.500.- gekostet. Amortisiert sich also nach ca. 400x Stromnutzung auf dem CP und bietet natürlich die o.g. Vorteile der Unabhängigkeit.

Eingebaut ist der Wechselrichter unter der Sitzbank (dort sind auch die beiden Batterien). Von aussen sieht man nur dieses kleine Kästchen, mit dem Ein- und Ausschalter:

Anmerkung 20. Oktober 2023

Auch wenn die App einen Ladezustand der Batterien von je 100% anzeigt: Man sollte es nicht übertreiben! Wir haben es nun 2x „geschafft“ die Batterien komplett zu entladen. Eigentlich waren sie voll – dann haben wir geladen (die Fahrradakkus, die Zahnbürste und Wasser mit dem Elektrokocher gekocht). Und schwupp, waren sie leer. Genau genommen nach ca. 5 Tagen.
Da sie nicht „nachladen“ konnten (via Sonne) und wir auch nicht gefahren sind, ging dann die gesamte Elektrik im WoMo aus: Innenbeleuchtung, Pumpen der Wasserhähne, Kühlschrank…alles.
Es dauerte dann, mit Anschluss/Aufladen via Landstrom und Fahren ca. 24 Stunden, bis die Batterien wieder ihre volle Leistung hatten.
Besonders im Herbst (und Winter) sollte man also doch überlegen, was und wie lange man etwas lädt, da die Solarzellen es nicht schaffen „nachzuladen“ oder man wechselt öfter den Stellplatz/CP, da die Batterien dann auch während der Fahrt geladen werden.

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