Mittwoch, 24.1.
Wir starten – endlich! Bei Sturm und Regen cruisen wir durch die Schweiz und erreichen ohne große Zwischenfälle unseren ersten Übernachtungsplatz in Aix-les-Bains. Nachdem wir schon mehrmals dort waren, finden wir auch im Dunkeln den Weg und können das Bezahlterminal auf Anhieb zum Öffnen der Schranke motivieren. Das Chili con Carne ist schnell aufgewärmt und ebenso schnell gegessen, und wir fallen um 22 Uhr ins Bett.
Donnerstag, 25.1.
Schon vor der Abfahrt überlegen wir, dass wir auf dem Weg nach Spanien einen Zwischenstopp einlegen könnten, z.B. in Avignon. Von Aix-les-Bains sind das knappe 300 km. Wie sich herausstellen wird, werden wir mehrere Zwischenstopps benötigen. Bereits nach etwa 70 km werden wir von der Autobahn heruntergeleitet, ohne dass eine Ausweichstrecke ausgeschildert wäre. Das Gleiche passiert uns kurze Zeit später nochmal. Irgendwann begreifen wir, dass auch die Hauptautobahn Richtung Marseille gesperrt ist, und zwar über etwa 150 km. Wir können uns keine Baustelle über diese Länge vorstellen. Aber kein Problem, wir fahren ja auch gerne auf Landstraßen. Das machen wir also und zuckeln auf kleinen Sträßchen durch das Departement Drôme. Inzwischen scheint die Sonne, kein Wölkchen ist am Himmel, wir gondeln durch malerische Landschaften und pittoreske Dörfer, an Lavendelfeldern und Weinreben vorbei. Allerdings sind wir nicht allein. Nicht nur wir müssen eine Ausweichroute für die gesperrte Autobahn suchen. Die anderen Autofahrer und vor allem die LKWs preschen ebenfalls über die schmalen Landsträßchen und durch die pittoresken Dörfer. Mehrmals halten wir die Luft an, wenn uns ein 30-Tonner in einer Kurve den Weg abschneidet. Claus fährt souverän wie immer, aber es wird zunehmend anstrengender.
In einem Dorf namens Sainte-Cécile-les-Vignes geht dann gar nichts mehr. Von allen Zufahrtstraßen quetscht sich der Schwerlastverkehr in das Dorf und blockiert sich gegenseitig. Die (einzige) Kreuzung in der Dorfmitte sieht aus, als hätte jemand eine Handvoll Bauklötze hineingeworfen. Eine einsame Polizistin bemüht sich ebenso verzweifelt wie vergeblich, die Klötze zu sortieren und den Verkehr zu regeln. Wir brauchen eine geschlagene Stunde für die 1,5 km lange Ortsdurchfahrt.
Schon kurz vor dem Stau beschließen wir, nicht mehr bis Avignon zu fahren, sondern den nächstgelegenen Stellplatz nähe Orange anzusteuern. Er gehört zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, und der Platzwart löst dann auch das Rätsel der Autobahnsperrung und des heutigen Verkehrschaos: Bauernproteste! Landwirte blockieren die wichtigsten Autobahnen über Hunderte von Kilometern. Den französischen Landwirten geht es auch um die Steuern auf Agrardiesel, aber nicht nur. Sie bemängeln immer geringere Einkünfte bei gleichbleibend (viel) Arbeit, zunehmende Bürokratisierung sowie die immer knapper werdenden Wasserresourcen. Übrigens markieren die Bauern ihre Proteste auch dadurch, dass sie die Ortsschilder verkehrt herum anschrauben.
Am Wochenende soll ganz Paris von Traktoren abgeriegelt werden. Unser Gastgeber erklärt uns, wie wichtig das sei!
Wir sind nach sieben Stunden Fahrt für 290 km ziemlich geschafft und freuen uns nur noch auf Spaghetti, Rotwein und die Koje. Morgen werden wir überlegen, ob wir einfach ein paar Tage an der französischen Mittelmeerküste abwarten oder versuchen sollen, so schnell wie möglich auf Schleichwegen nach Spanien zu gelangen.
Freitag, 26.1.
Wir entscheiden uns für die Variante Abwarten am Meer. Mit der Navigationsapp von tomtom (empfehlenswert!) umschiffen wir die Staus in Orange und fühlen uns wie ortskundige Einheimische. Ohne Verzögerungen fahren wir an Avignon vorbei und durch die Camargue, wo tatsächlich überall die sprichwörtlichen weißen Pferde herumlaufen, an die Küste nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Der Ortsname bezieht sich auf zwei Marien (Maria Salome und Maria Jakobäa), die die Auferstehung Christi miterlebt haben und im Jahre 45 n.Chr. in einer Barke über das Mittelmeer in die Camargue gelangt sein sollen. Mit dabei ihre Dienerin Sara. Die Reliquien aller drei heiligen Frauen sind in der Krypta der Hauptkirche des Ortes „Unsere liebe Frau des Meeres“ bestattet. Die Reliquen der heiligen Sara sind Ziel einer jährlichen Pilgerfahrt von Zigeunern, die jedes Jahr im Mai stattfindet.
Von Pilger- oder touristischem Rummel ist bei unserem Besuch allerdings nichts zu spüren. Die Bürgersteige sind hochgeklappt, ca. 95% aller Restaurants, Geschäfte, Hotels und alle touristischen Attraktionen geschlossen. Das Städtchen liegt in tiefem Winterschlaf. Das ermöglicht einen einsamen Strandspaziergang bei schräger Wintersonne. Auch schön.
Die größte Herausforderung wird sein, hier wieder wegzukommen. Für das Wochenende haben die Bauern den Streik nochmal ausgeweitet. Die gesamte Autobahn bis zur spanischen Grenze ist gesperrt. Immerhin gibt es schlimmere Gegenden als die Camargue, in denen man stranden kann.
Samstag, 27.1.
Wir beschließen, unser Glück zu versuchen und vertrauen auf tomtom für die Stauvermeidung. Das klappt mit wenigen Ausnahmen auch ganz wunderbar, und wir fahren auf malerischen Routen und kleinen Nebensträßchen bis kurz hinter Narbonne.
Ab dort ist die Autobahn wieder frei. Welch eine Wohltat! Dafür steht der Verkehr auf der gegenüberliegenden Fahrbahn auf einer Strecke von etwa 20 Kilometern.
Nach 6 Stunden Fahrtzeit für 370 km landen wir in Figueres, kurz hinter der französisch-spanischen Grenze.
Sonntag, 28.1.
Wir machen einen Abstecher zum Dalí-Museum. Salvador Dalí lebte die meiste Zeit seines Lebens in der Nähe seines Geburtsortes Figueres. Das Städtchen vermachte ihm das ehemalige Stadttheater, das Dalí in mehreren Jahren zu seinem eigenen Museum umbaute und umgestaltete: zum Teatro-Museo Dalí. Das ganze Gebäude ist ein Gesamtkunstwerk und bis in die letzte Nische mit Installationen, Skulpturen, Zeichnungen und Gemälden bestückt. Dalí lädt die Besucher ein, in seinen surreal-phantastischen Kosmos einzutauchen. Ins Auge springen die Installationen wie der Cadillac im Eingangsbereich, auf dessen Dach eine nackte Frau steht, die ein umgedrehtes Geisterschiff hinter sich herzieht.
Oder der Mae West-Raum, in dem das Bild Dalís „Das Gesicht von Mae West“ nachgestellt wird; das eigentliche Bild entsteht, wenn man auf eine Leiter steigt und durch eine große Linse blickt.
Am beeindruckendsten jedoch sind die Bilder, Grafiken, Tuschezeichnungen und ein großes Deckenfresco, die Dalís grandioses Können zeigen. Nicht nur, dass er zeitgenössische Maler wie Picasso, Matisse oder Fernand Léger perfekt und mit einem Augenzwinkern adaptieren konnte.
Vor allem entwickelte er seine surreale Traumwelten mit großer Präzision und technischen Können. Jede Oberfläche, jede Textur, jeder Hintergrund zeigen Nuancen und Tiefe. Jeder Strich sitzt. Egal, ob es ein Ölgemälde in Miniaturformat oder ein Deckengemälde von etwa 10 x 4 Metern handelt. Die schiere Fülle an Eindrücken ist zu viel für nur einen Besuch. Wir waren sicher nicht das letzte Mal hier.
Nach dem Besuch im Dalí-Museum fahren wir nach Calafell, das ziemlich genau zwischen Barcelona und Tarragona liegt. Der Stellplatz liegt auf dem Hafengelände und ist nicht direkt schön, aber speziell. Wir machen einen Spaziergang am Hafen – zumindest soweit es die Absperrungen zulassen – und landen in einem Strandrestaurant mit Sonnenuntergang. Den genießen wir zusammen mit einem deutschen Paar aus Berlin, das einen Zweitwohnsitz im französischen Carcasonne hat. Nachdem die Sonne untergegangen ist, müssen wie noch bis 20 Uhr warten (zwischenzeitlich legen zwei Stromausfälle alles lahm), bevor uns das Restaurant etwas zum Essen serviert. Der Magen hängt uns in den Kniekehlen, aber die Fleischportionen (es ist ein argentinisches Restaurant!) lassen jeden Hunger bald vergessen.
Montag, 29.1.
Wir fahren weiter Richtung Valencia. Es geht entlang endloser Orangen- und Olivenplantagen, Richtung Meer mit Blick auf Bettenburgen im Hochhausformat. Der Campingplatz südlich von Valencia, den wir uns ausgesucht haben, liegt in einem Naturschutzgebiet zwischen Meer und einem Binnensee. Er bietet so ziemlich jede Animation, die man sich vorstellen kann, von Spa bis Reitparcours, aber das brauchen wir alles nicht. Eigentlich wären wir gerne zwei Nächte geblieben, aber es ist alles ausgebucht. Im Januar! Die gleiche Auskunft werden wir auch auf dem nächsten Campingplatz erhalten. Spanien im Winter ist beliebt bei Campern.
Dienstag, 30.1.
Wir werden also heute weiterfahren. Vorher schaue ich mir jedoch in Valencia die Gebäude von Santiago Calatrava an. Der Bus fährt auf direktem Wege vom Campingplatz zur „Stadt der Künste und Wissenschaften“. Das Gebäudeensemble liegt im ausgetrockneten Flussbett des Túria, und besteht aus einem Aquarium („Océanografíc“), einem Veranstaltungszentrum für Vorträge und Konzerte („Àgora Caixaforum“), einem naturwissenschaftlichen Museum, einer Art Orangerie im Freien („Umbracle“), einem Kino („Hemisfèric“) und einem Konzert- und Opernhaus („Palau des les Arts“). Die Gebäude erstrecken sich über ein Gelände von rund einem Kilometer. Sie werden durch Wege und Wasserbecken verbunden, in denen sich die Gebäude spiegeln. Zwei Brücken überqueren das Gelände, die Pont de Montolivet im Norden und eine spektakuläre Schrägseilbrücke, Pont de L‘Assut d‘Or, im Süden. Beide natürlich ebenfalls von Calatrava.
Alle Elemente sind aus hellem, fast weißen Beton gefertigt und teilweise mit weißen Fliesen verkleidet, wodurch ein Wechsel von stumpfen und glänzenden Oberflächen entsteht. Außerdem reflektieren alle Bauteile, die direkt über den Wasseroberflächen liegen, die Wasserfarbe. Sie erscheinen heute in einem hellen Türkiston. Diese Farbe wiederum hängt wahrscheinlich von der Farbe des Himmels ab, der heute leider bedeckt ist.
Calatrava ist nicht nur bekannt für seine kühnen Brückenbauten, sondern auch dafür, Strukturen aus der Natur zu adaptieren. Manche Elemente erinnern an Blattrippen oder an Astgabelungen. „Hemisfèric“ kommt wie ein gigantisches Insekt daher.
Die Altstadt von Valencia ist ein Kontrastprogramm zu Calatravas kühner, moderner Architektur. Eines der markantesten Gebäude aus dem Mittelalter ist die Lonja de la Seda, die alte Seidenbörse. Sie gilt als eines der bedeutendsten Gebäude der profanen Gotik in Europa. Besonders beeindruckend ist der „Vertragssaal“. Acht spiralförmige Säulen gehen ohne Kapitelle in die Kreuzbögen der Deckengewölbe über und tragen die 14 Meter hohe Decke. An den Außenwänden nehmen Halbsäulen die Deckenlast auf und ermöglichen, dass die Außenmauern „nur“ zwei Meter dick sind.
Im ersten Stock hat das sogenannte Meereskonsulat („Cosolado del Mar“) eine unglaublich reich verzierte Kasettendecke und einen ebenso schönen dreifarbigen Marmorfußboden.
Direkt gegenüber der Seidenbörse liegt die Markthalle von Valencia, die zwischen 1914 und 1928 im valencianischen Jugendstil erbaut wurde. Mit der großen Glaskuppel im Zentrum und den beiden Längsschiffen erinnert sie eher an eine Kirche als an ein kommerzielles Gebäude. Das kleinere der beiden Schiffe ist ausschließlich dem Verkauf von Fischen und Meerestieren gewidmet. In der größeren Halle gibt es alles Weitere, was das Herz begehrt, von Safran in verschiedenen Qualitätsstufen bis zu Monster-Radieschen.
Bei der Rückfahrt mit dem Bus lege ich einen Umweg ein. Wer denkt denn auch, dass die Linie 24 nicht zur gleichen Endstation fährt wie die Linie 25… Ich lande zwar nur etwa 2 km vom Campingplatz entfernt, aber dazwischen liegt ein See! Der Busfahrer ist sehr nett und lässt mich kostenlos eine Station zurückfahren, wo Claus mich mit dem Wohnmobil aufliest.
Da wir ja auf dem Campingplatz in Valencia nicht bleiben können, fahren wir zu unserer nächsten Station nach Sax, etwa 50 km nordwestlich von Alicante. Der Ort liegt zwar eigentlich im Nirwana, aber nahe einer Autobahn und bietet sich deshalb als Übernachtungsplatz an. Auf dem Campingplatz waren wir bereits zweimal und haben die Herzlichkeit der Betreiber, Charmaine aus Englandund Julien aus Frankreich, schätzen gelernt. Wir würden sehr gerne zwei Nächte bleiben, aber auch hier ist alles ausgebucht. So genießen wir leider nur eine ruhige Nacht in der Idylle zwischen Olivenplantagen.
Mittwoch, 31.1.
Wir fahren weiter Richtung Südwesten nach Tabernas. Das Städtchen liegt am Rand der einzigen europäischen und der kleinsten Wüste der Welt (Desierto de Tabernas) und ist berühmt als Filmstadt. Ja genau. Hier in der Gegend wurden alle Italo-Western gedreht, unter anderem die von Sergio Leone, Lawrence von Arabien, einer der Indiana Jones-Filme und viele weitere. Hier ist alles auf Western getrimmt. Unser Stellplatz am Stadtrand kultiviert neben einer Minigolfanlage eine Westernstadt, das dazugehörige Lokal nennt sich Route66 (ok, nicht ganz Western) und hat diverse Ami-Schlitten-Oldtimer ums Gelände drapiert.
Donnerstag, 1.2.
Kurz hinter Tabernas gibt es noch die ehemaligen Filmsets, die diverse Western-Attraktionen bieten. Letztere sparen wir uns und beobachten das Ganze nur aus der Ferne.
Die eigentliche Wüste, bzw. das Naturschutzgebiet Tabernas-Wüste, beginnt direkt hinter den Filmsets. Erstaunlicherweise gibt es bis kurz davor und auch wieder kurz dahinter die üblichen Oliven- und Mandelbaumplantagen. Die Mandelbäume fangen gerade an zu blühen, was ganz wunderbar aussieht. Aber ausgerechnet Mandelbäume? In der Wüste? Für die Produktion von 1 kg Mandeln werden 15.000 Liter Wasser gebraucht. Klar muss dafür ziemlich tief gebohrt werden! Wenigstens brauchen die riesigen Solarparks, an denen wir kurz darauf vorbeifahren, nicht so viel Wasser.
Unser nächster Halt ist Guadix, das für seine Höhlenwohnungen bekannt ist. Die Stadt liegt auf einer Hochebene zwischen markanten, von Erosion gekennzeichneten Lössbergen. In diese Berge wurden Höhlenwohnungen hineingegraben, und zwar ein ganzes Viertel. Insgesamt soll es 4000 Höhlenwohnungen, bzw. -häuser geben, in denen heute noch etwa 10000 Menschen wohnen. Die Höhlenhäuser sind leicht zu erkennen an den weißen Kaminen, die praktisch aus dem Berg herauswachsen.
Einer der Bewohner hat sein Haus für Besucher geöffnet. Es ist sein Elternhaus, und er lebt bereits sein ganzes Leben darin. Die Temperatur im Haus liegt übrigens ganzjährig bei 20 Grad.
Auch die spätgotisch-barocke Kathedrale von Guadix ist sehenswert. Wegen der fast dreihundert Jahre dauernden Bauzeit vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts wechselten die Baustile.
Der Chor liegt in der Mitte der Kirche und ist mit prächtigen barocken Holzschnitzereien geschmückt. Eine Replik der Pietá von Michelangelo in einer Nebenkapelle wird durch eine Lightshow in Szene gesetzt.
Nach der Stippvisite fahren wir weiter auf einen Stellplatz in Casares. Dieses weiße andalusische Dorf thront spektakulär auf einem Felsen im Hinterland der Costa del Sol. Bevor wir den Stellplatz erreichen, machen wir einen unfreiwilligen Abstecher in das Dorf, inklusive einem waghalsigen Wendemaneuver zwischen gut besuchten Straßencafés und diversen Autos. Wie sich später herausstellt, sind wir gleich beider Ortseinfahrt am Stellplatz vorbeigefahren. Das ganze Manöver war also ebenso nervenaufreibend wie unnötig.
Der Stellplatz in Casares ist ebenfalls auf einem Hügel und bietet eine spektakuläre Aussicht auf das Dorf und auf die Umgebung. Über uns kreisen Gänsegeier. Und einen Sonnenuntergang gibt es auch.
Freitag, 2.2.
Unser Versuch, heute schon auf den Campingplatz nach Tarifa zu fahren, scheitert nach einem Telefonanruf. Wenn wir nicht schon vorher reserviert hätten, kämen wir dort gar nicht unter. So bleiben wir noch einen Tag auf dem Stellplatz in Casares, genießen die Aussicht, die Sonne, die kreisenden Geier und machen Online-banking. Wir haben übrigens einen Router dabei, mit dem wir perfektes Internet herstellen können (mit einer spanischen SIM-Karte).
Es gibt hier einen etwa zweistündigen Rundweg. Der Weg ist perfekt ausgeschildert – außer im Dorf, wo man sich zwangsweise verläuft und dabei den gesamten Ort erkundet. Casares ist ein typisch weißes andalusisches Dorf, in dem sich nacheinander die Phönizier, Römer, Mauren und schließlich Katholiken getummelt haben. Es ist Geburtsort des Politikers Gil Blas Infante, der als Vater des andalusischen Nationalismus gilt und den Status Andalusiens als Autonome Provinz begründet hat.
Der Sonnenuntergang heute Abend ist nochmal schöner!
Freitag, 2.2
(Claus schreibt): Nach 10 Tagen unterwegs nun das erste Mal, dass wir für 2 Tage/Nächte auf einem Platz bleiben). Dies aber auch nicht ganz freiwillig. Wir sind gestern bis zu einem Stellplatz gefahren, von dem es noch ca. 100 KM zu unserem Ziel Tarifa sind. Der Stellplatz ist sehr nett (ein toller Blick – allerdings keine Infrastruktur).
In Tarifa sind wir für den 3.2. angemeldet. Also haben wir heute kurz angerufen, ob wir einen Tag früher kommen können? Nein! Alles voll. So haben wir uns entschlossen hier noch einen weiteren Tag zu bleiben, da wir genug Proviant und Wasser haben. Warum einen neuen Platz suchen, wenn dieser doch sehr nett ist.
Wir haben bislang noch nicht die Fahrräder vom Fahrradträger genommen oder die Stühle und den Tisch ausgepackt (dafür müssen die Räder weg). Die Gelegenheit ergab sich bislang noch nicht, da wir jeden Tag gefahren sind. Auf den letzten Reisen waren wir zwischendurch immer mal 2-3 Nächte auf einem Platz – sodass man sich auch „installieren“ konnte und wollte. Durch die lange und mühsame Fahrt durch Frankreich (aufgrund der Bauernproteste, bzw. der Vollsperrung der Autobahnen und dem erheblichen Verkehrsaufkommen auf den Landstraßen)) fuhren wir ja eine Strecke, die so gar nicht geplant war und wir fuhren wesentlich länger und auch weiter, als wir ursprünglich wollten.
Gut, dass wir unseren Plan ja anpassen können. Allmählich wollen wir jedoch mal „ankommen“. Freuen uns nun auf Tarifa (morgen) und hoffen, dass wir dort einen schönen Stellplatz bekommen. Wir sind gespannt, ob dies möglich ist, wenn alles sooo voll ist.
Hier noch ein paar Stellplatz-Impressionen der letzten Tage. Alles war dabei, von riesigen Parkplätzen, über schmale Plätze – aber mit Palmen -, Plätze direkt im Hafen (allerdings ohne Seesicht) und einen Platz mit sehr viel Fläche drumherum.
Freitag, 3.2.
Heute steht nur eine kurze Fahrt auf dem Programm. Wir starten bei viel Wind und trübem Himmel und sind etwa eine Stunde später in Tarifa bei noch mehr Wind und Sonne! Es ist verrückt, weil wir ja noch nicht so oft hier waren. Aber schon die Fahrt von Algeciras über die Hügelkette, der erste Blick auf die Straße von Gibraltar und auf Tarifa mit seinen weißen Häusern und dem Leuchtturm und schließlich auf die lange Bucht mit dem Sandstrand – das ist ein bisschen wie Nachhause-Kommen. Wir bunkern nochmal Lebensmittel und fahren schließlich auf „unseren“ Campingplatz Torre de la Peña. Dort kennt man uns schon und begrüßt uns herzlich. Die große Frage ist immer, welcher Platz uns zugewiesen wird; die Stellplätze sind ganz unterschiedlich, näher oder weiter zur Rezeption (und der Infrastruktur), mit mehr oder weniger Blick und mit mehr oder weniger Sonne bzw. Schatten. Aussuchen kann man sich das leider nicht. Aber wir haben Glück und bekommen einen Platz mit gigantischem Blick und viel Sonne. Dass er etwa 50 steile Höhenmeter oberhalb der Rezeption liegt, ist kein Problem, wir haben ja E-Bikes.
Wir installieren uns, waschen die erste Maschine Wäsche und trinken ein Bier im Sonnenuntergang in „unserer“ Chozo Bar. Und sind angekommen!
Sonntag, 4.2. – Mittwoch, 7.2.
In den nächsten Tage zelebrieren wir diverse Fälle von „das erste Mal wieder“. Das erste Mal wieder am Strand spazieren gehen und zum Aussichtspunkt La Peña klettern. Das erste Mal wieder nach Tarifa fahren, ein bisschen shoppen und einen Kaffee im Ort trinken. Das erste Mal wieder in der Spanisch-Schule vorbeischauen und sich über die herzliche Begrüßung freuen. (Ich buche einen zweiwöchigen Kurs ab kommendem Montag)
Übrigens blüht hier schon einiges, und Schmetterlinge sind auch schon unterwegs.
Mittwoch ist das erste Mal wieder ein typischer Tarifa-Tag mit weißlich gleißender Sonne, blauem Himmel und genau richtig viel Wind. Das heißt, genügend Wind, damit die Kite-und Wind-Surfer auf ihre Kosten kommen, aber eben nicht so viel Wind, dass das Laufen keinen Spaß mehr macht.
Der Tag endet mit einem ebenso typischen Tarifa- (oder Camping-?) Abend. Die meisten Mit-Camper begrüßt man nämlich nur oder hilft sich, wenn erforderlich, bleibt ansonsten aber für sich. Es gibt jedoch immer wieder Begegnungen, bei denen man sich sofort gegenseitig sympatisch ist. So eben am Mittwoch abend. Spontan laden wir unsere neuen Nachbarn Graham und Sarah aus England zu einem Glas Wein auf unseren Platz ein. Aus dem Glas werden vier Flaschen, die wir vor lauter Plaudern und Politisieren überhaupt nicht spüren. Jedenfalls nicht am Abend. Am nächsten Morgen schon…
Donnerstag, 8.2.
Der bleierne Himmel und die trübe Sonne passen zu unserem ebenfalls leicht trüben Zustand. Weil gegen Kater nur frische Luft und Bewegung hilft, laufe ich (das erste Mal wieder) nach Tarifa, wo Claus mich mit dem Wohnmobil aufpickt.
Dann folgt die übliche Ver- und Entsorgungstour: Einkaufen, eine neue spanische Gasflasche besorgen, Wasser ablassen und Frischwasser tanken. Leider bleibt das Wohnmobil mit der elektrischen Trittstufe an einem Stein hängen, die daraufhin nicht mehr funktioniert. Wir beschließen, dass wir die Stufe zuhause reparieren lassen und uns solange mit einem Klapptritt behelfen. Graham und Sarah leihen uns einen für die nächsten Tage, Problem erstmal gelöst. Dafür klappt das Anschließen der spanischen Gasflasche mit unserem Adapter (Ihr erinnert Euch an das Galama vom vergangenen Jahr) auf Anhieb.
Wir räumen alles weg, was wegfliegen kann, und sichern unsere Fahrräder. Für die Nacht und für morgen sind Sturm und Regen angesagt.
Freitag, 9.2.
(Claus schreibt:) Die Nacht war stürmisch. Allerdings regnete es weniger als erwartet…der Regen beginnt erst jetzt (11:00) richtig. Die nächsten Tage bleiben, laut Prognosen, ähnlich.
Wir machen es uns im Auto gemütlich. Heute werden wir es wohl kaum verlassen können. Wie schön, haben wir unser eigenes WLAN und unsere iPads. Heute ist „Car Office“ angesagt.
Wie alle auf dem Campingplatz werden wir lesen, Musik hören und eventuell TV schauen. Mehr ist auf dem kleinen Raum kaum möglich. Jeannine bereitet sich auf ihren Spanischkurs am Montag vor.
Das Meer sieht heute anders aus (aufgepeitscht durch den Westwind, der vom Atlantik kommt). Selbst aus mehreren hundert Metern Entfernung kann man ahnen, wie hoch die Wellen sind.
Vielleicht noch ein paar allgemeine Anmerkungen:
Wie bereits auf der Anfahrt nach Tarifa mehrfach gehört (und dann selbst erfahren), sind viele der geöffneten Campingplätze vollständig belegt. Verschiedene Leute, die wir trafen, sind bereits seit Dezember unterwegs und planen, erst im April oder Mai wieder heimzufahren. Bedeutet bei vielen also, dass sie ca. ein halbes Jahr campen, um dem Winter daheim zu entfliehen. Dies wird sich vermutlich so schnell nicht ändern, da die „Baby-Boomer“ in den kommenden Jahren in Rente gehen und Zeit (und Geld) haben werden, um länger zu verreisen. Somit ist zu vermuten, dass der Camping-Boom noch eine ganze Weile andauern wird.
Schön für die Campingplatz-Besitzer, schlecht für das spontane Reisen. Mit einem Wohnmobil bleiben einem ja noch die Stellplätze, mit einem Wohnwagen ist man ziemlich eingeschränkt bezüglich der Übernachtungsmöglichkeiten.
Eine Camper-Weisheit: Was sich mit WD40, Panzertape und einem Leatherman-Multitool nicht reparieren lässt, lässt sich NICHT reparieren! Auch nützlich: ein Gummi-Hammer. Mit diesem habe ich gestern unsere Trittstufe zurecht geklopft. Immerhin öffnet sie sich nun wieder zu gut 70%. Besser als gar nicht!
Die Lampen und Halterungen unseres Fahrradträgers haben wir mit Panzertape geflickt – ja, irgendwas ist immer.
Samstag, 10.2.
In der Nacht auf Samstag war nicht so windig wie prognostiziert. Dafür hat es ordentlich geregnet. Nun, gegen 13:00, ist es allerdings sonnig und trocken – und die Pfützen auf dem Platz verschwinden langsam. Jeannine versucht, auf dem Campingplatz Mehl zu organisieren – für (m)einen Geburtstagskuchen!
Wir treffen uns zum gemeinsamen Abendessen mit Graham und Sarah und wollen definitiv nicht wieder so viel trinken wie beim letzten Mal. Aber wie es so geht. Sarahs Curry ist sehr lecker – und der Rotwein auch (wieder).
Sonntag, 11.2.
Geburtstag: Geschenke, tolles Frühstück und selbst gebackener Kuchen!!
Ein toller Start ins neue (Lebens-)Jahr – auch wenn es draußen leider schüttet und stark windet 🙁 Egal, wir machen es uns gemütlich.
Gegen 16:00 wird es noch gemütlicher: Kein „Landstrom“ (wir sind am Strom des Campingplatzes angeschlossen, weil keine Sonne scheint). Komisch, eben ging noch alles. Regenjacke an, Sicherungen und Kabel kontrolliert…sieht eigentlich ganz gut aus. War es vielleicht unser Wasserkocher? Hmm, aber da im Auto alles funktioniert, kann es der eigentlich nicht sein?!
Jeannine geht zur Rezeption und meldet unseren Stromausfall. Wir sind nicht die einzigen! Der ganze Platz ist ohne Strom. Nun denn, der Wasserkocher war es definitiv nicht 🙂
Irgendwas ist immer :-))
Montag, 12.2.
Gestern Nacht: Superbowl (No. 58), das Endspiel der National Football League! Die letzten 28 Jahre habe ich 27 Superbowls im TV miterlebt. Meist sogar live – was bedeutet: Um kurz vor 0:00 (immer Sonntags) geht es los und gegen 4:30 kann man ins Bett. Der nächste Tag: Ausschlafen und Frei!
Diesmal entschied ich mich dafür den SB aufzunehmen und erst heute morgen, nach dem Frühstück, zu schauen. Eine gute Entscheidung, da es erst das 2. Mal passierte, dass das Spiel in die Verlängerung ging. Verlängerung!! Nach ca. 4 Stunden, nochmals… danach noch Siegerehrung, Interviews, usw. Ein langer Fernsehmorgen. Jeannine kam schon bald wieder von ihrem Spanischkurs, als ich mit dem Spiel fertig war.
Trotzdem, es hat sich gelohnt – ein wahnsinnig spannendes und knappes Spiel!
Gewonnen haben, in letzter Sekunde, die Kansas City Chiefs gegen die San Francisco 49er, mit 25:22.
Montag, 14.2. bis Samstag, 17.2. (Jeannine)
Voller Vorfreude schwinge ich mich am Montag morgen auf mein E-Bike, um zum Spanischkurs nach Tarifa zu fahren. In den Tagen davor habe ich noch fleißig die alten Lektionen wiederholt, um möglichst gut im neuen Kurs mitzukommen. Soviel Eifer wäre nicht nötig gewesen.
Meine Klasse besteht aus vier Schülern, mich inklusive. Axel und Thomas, zwei 16jährige Zwillingsbrüder aus Innsbruck, sind mit ihren Eltern nach Tarifa gezogen, um eine Profikarriere im Wing-Surfen zu beginnen. Sie nehmen bereits an Weltmeisterschaften teil und werden von einem Sportartikelhersteller gesponsort. Außerdem Rebecca, eine 23jährige Biologiestudentin aus Freiburg, die ihre Semesterferien für einen Spanischkurs nutzt. Unsere Lehrerin ist Cindy, eine Chilenin, die der Liebe wegen nach Tarifa gezogen ist.
Alle sind sehr sympathisch. Leider stellt sich der Unterricht bereits nach kurzer Zeit als gähnend langweilig heraus. Cindy wiederholt alles mehrfach, spricht selbst unablässig, so dass wir praktisch nicht zu Wort kommen und nicht üben können, und lässt alle jede Aufgabe einzeln laut vorlesen. Überhaupt findet sie Vorlesen ganz toll. So müssen wir Verbkonjugationen laut vorlesen. Gemeinsam, also im Chor. Ich glaube, das musste ich das letzte Mal in der Grundschule machen.
Wie immer gibt es zwei Pausen während des Unterrichts, eine viertelstündige („mini pausa“) und eine halbstündige. In einem anderen Kurs hat sich eine sehr nette Truppe aus zwei Engländerinnen und einem jungen Deutschen zusammengefunden, die die große Pause im Café an der nächsten Ecke verbringt. Rebecca und ich schließen und an, und freuen uns über cafe con leche und „tostades con tomate“, durchgeschnittenes und getoastetes Brötchen, auf das Olivenöl und Tomatensaft mit Stückchen geträufelt wird.
Mittwoch Nachmittag haben wir eine Vertretung, und die zwei Stunden mit ihr sind interessanter und lehrreicher als die zweieinhalb Tage davor mit Cindy. Selbst die Zwillingsbrüder erwachen aus ihrem Koma, in dem sie bisher mehr oder weniger verharrt waren.
Rebecca und ich haben bereits in der Pause beschlossen, mit dem Schulleiter Gaspar zu sprechen und ihn zu bitten, in eine andere Klasse wechseln zu dürfen. Gaspar ist sehr entgegenkommend (vielleicht sind wir ja nicht die ersten, die Probleme mit Cindys pädagogischem Ansatz haben). Allerdings gibt es derzeit keine andere Klasse in der gleichen Stufe, so dass wir ein oder zwei Wochen warten müssen.
Rebecca wollte sowieso noch nach Marokko, und für mich ist die Unterbrechung auch kein Problem. Ich lerne derweil selbst mit den Büchern. Wenn ich laut lese, dann zumindest ganz allein.
Freitag, 23.2.
(Claus:) Seit knapp einer Woche keine Einträge, weil es eigentlich nichts besonders gab. Wir sind immer noch auf „unserem“ Campingplatz und fahren nur einmal die Woche mit dem Auto in die Stadt, um einzukaufen und Frischwasser zu tanken und Grauwasser abzulassen. Die restliche Zeit stehen wir auf dem Platz und genießen die Ruhe, schauen aufs Meer und sind einfach nur „faul“.
Der Tagesablauf ist ungefähr so:
– Aufstehen (ohne Wecker, da Jeannine keine Schule hat) gegen 9:30
– Frühstück ca. 10:30 bis 11:00 (meistens draußen)
– Spülen gehen (um unser Frischwasser aufzusparen), im Auto aufräumen, Klamotten versorgen und staubsaugen, bis ca. 12:00
– draußen sitzen, Zeitung lesen und Kaffee trinken und schon ist es 13:30
– kurzes Mittagessen gegen 14:00
– dann wiederholt sich der Punkt „Zeitung lesen und Kaffee trinken“ und/oder Jeannine lernt mit ihren Büchern die nächsten Spanisch-Lektionen
– wenn möglich und nötig, kleiner Mittagsschlaf um 15:30
– dann wieder Lesen oder (Jeannine) Spaziergang machen
– und schon ist es 17:00. Zeit ans Abendessen zu denken. Jeannine kocht dann meist gegen 18:00/18:30, sodass wir dann gegen 19:00 (manchmal noch draußen) essen können.
Danach (auswärts spülen), aufräumen/einräumen.
– 20:30, Zeit ans Bett zu denken.
– Schlafen, so gegen 21:30. Wir sind dann müde und kuscheln uns in unsere Koje.
Immerhin sind wir ja schon 12 Stunden wach und haben soooo viel unternommen.
Am nächsten Tag wiederholen wir das Programm, weil es sich bewährt hat :-))
P.S.: Wir sind nun 1 Monat unterwegs.
Freitag, 23.2. bis Sonntag, 25.2.
Am Wochenende ist „Carnaval“ in Tarifa. Schon in den Tagen davor wird die Innenstadt dekoriert und vor der Kirche eine Bühne aufgebaut. Aus Neugierde fahre ich Samstag Nachmittag in die Stadt, um mir das anzusehen. Na ja, es ist nicht das Gleiche wie in Konstanz – oder gar in Köln. Die Deko ist ein bisschen mager, und das närrische Treiben beschränkt sich auf die „Hauptstraße“ in der Altstadt. Aber die Stimmung ist fröhlich und entspannt. Es sind viele Familien und Freundesgruppen unterwegs, und die diversen Outdoorbars, die aufgebaut sind, lassen darauf schließen, dass es abends richtig zur Sache geht.
Habe ich schon erwähnt, dass ich jeden Tag einen langen Strandspaziergang mache? Das wird einfach nicht langweilig! Jeder Tag ist anders, das Licht, der Wind, die Wellen, die Surfer. Manchmal bin ich schon kurz nach Sonnenaufgang unterwegs, der hier jedoch gnädigerweise erst kurz vor 8 Uhr ist.
Montag, 26.2.
Ich bin wieder in der Schule! Die neue Lehrerin stammt aus Madrid und hat den beeindruckenden Namen Maria Salvadora, nennt sich aber Dory. Neben Rebecca, die erschöpft aber beseelt von ihrem Kurztrip nach Marokko zurückgekehrt ist, und den beiden Wing-surfenden Zwillingsbrüdern ist noch Nikki aus Schottland in der Klasse. Die Zwillinge sind auch bei Dory nur mäßig motiviert, aber der Unterricht ist immerhin etwas spannender.
Weil für Montag Sturm und heftiger Regen angesagt sind, fahre ich morgens schon früher los und habe alles dabei inklusive Regenhose und Überschuhe. Ich erreiche Tarifa noch vor dem Regen und überbrücke die Zeit im Café an der nächsten Ecke.
Als ich aus dem Café komme, regnet es leicht, denke ich, und für die 100 Meter bis zur Schule rentiert sich die Regenhose nicht. Denke ich. Aber als ich um die Ecke biege, erwischt mich der Regen doch, und zwar waagrecht. Auf den paar Metern werde ich klatschnass. In der Satteltasche konnte die Regenhose ihre Wirkung leider nicht entfalten.
…
…
…
…
…
…
—-
Hallo Ihr Beiden, Ihr habt ja schon sehr viel Interessantes
erlebt. Das ist ja ein richtiger Abenteuer-Urlaub. Aber sonst
wäre es ja auch kein besonderes Erlebnis.
Wir freuen uns über Euren Bericht und wünschen Euch noch ganz
viel Spaß und sonniges schönes Wetter.
Es grüßen Euch ganz herzlich…